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BLIND-Zeitung vom 17. Juni 1999

Klatsche für Katsche

Ein Stopper packt aus: Das Exclusiv-Interview mit Bernhard "Katsche" Kreutz in Sport-BLIND

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BLIND: Katsche, nach dem unglücklichen Ausscheiden von Herbertis Buben beim Uni-Turnier am Dienstag ist die Trainer-Diskussion in vollem Gange. Doch auch die Mannschaft steht in der Kritik. Hast du dir persönlich etwas vorzuwerfen?
Kreutz: Na ja, ich sach' mal, wenn sie mich so direkt fragen ... also äh ... bei fünf Gegentoren siehst du als Abwehrspieler nie gut aus.
BLIND: Zumal, wenn man an einem auch noch direkt beteiligt ist.
Katsche: Gut, okay, ich meine, sonst heißt's immer, wenn du als Auswechselspieler beim ersten Ballkontakt das Ding 'reinmachst, biste der Held. Bei mir war's ähnlich, nur ins falsche Netz!
BLIND: Moment, du bist doch vielmehr getunnelt worden!
Kreutz: Ja. Der Alex Reverchon hat mir vor dem Spiel gedroht, wenn das passiert, gibt's Fratzengeballer.
BLIND: Und?
Kreutz: Kurz danach hat er mir tatsächlich die Pille aus drei Meterm Entfernung auf's Zifferblatt gezimmert und dann gesagt, das wär 'ne Kopfballflanke gewesen.
BLIND: Stimmt es, daß es in der Kabine dann zum richtigen Schlagabtausch zwischen euch beiden gekommen ist?
Kreutz: Quatsch! Das wird in der Presse immer hochsterilisiert. Ich halte den Alex nach wie vor für einen der größten Verbalfußballer der Liga.
BLIND: A propos Verballfußball! Deine Ausfälligkeiten gegenüber dem Schiedsrichter waren auch nicht gerade von der feinen englischen Art!
Kreutz: Ich weiß nicht, wie das in England ist.

Aber der Schiri hat einen Rückpaß, den der gegnerische Tormann in die Hand genommen hat, nicht abgepfiffen und dann gesagt, das sei keine Absicht von dem gewesen. Da hab' ich ihm gesagt, mein Eigentor sei auch keine Absicht gewesen. Aber der Schiri hat's doch gelten lassen!
BLIND: Zurück zum Spiel. Es wurde bemängelt, aus der Abwehr seien zu wenig spielerische Impulse nach vorne gekommen. Auch von dir nicht.
Kreutz: Wenn ich das schon höre. Spielerische Impulse! Mein Job ist es nicht, Fußball zu spielen, sondern den Gegner daran zu hindern. Außerdem brauchst du für im Mittelfeld zu spielen 'ne Pferdelunge wie Marcello. Die hab' ich nicht. Dafür kann ich treten wie ein Pferd!
BLIND: In der Tat! Doch im Spiel gegen Lady Marian und ihre Truppe wurde deine zupackende Art schmerzlich vermißt. Das Mädel hat eure Abwehr ganz schön durcheinander gewirbelt. Hättest du ihre Kreise nicht einengen können?
Kreutz: Ich bin zwar gelernter Manndecker, aber so 'nen Job hätt' ich auch mal gern gemacht! Aber der Trainer hat mich nicht eingewechselt.
BLIND: Wo wir schon beim Trainer sind, kannst du dir vorstellen, eine weitere Saison unter Herrberti zu spielen?
Kreutz: Ich kann mir alles vorstellen. Aber jetzt. wo ich mir extra das gelbe Leibchen für teuer Geld gekauft hab', wär's doch blöd zu wechseln. Aber ich hab' auch Angebote von Maccabi GJ und den Crunchips Cloppenburg.
BLIND: Katsche, wir danken dir für dieses Gespräch.
Kreutz: Schon gut, aber was ist jetzt mit dem vereinbarten Honorar?

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