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HAZ vom 16. Januar 2002

Großer Lauschangriff auf die Bubenkabine!

Die HAZ sprach als erster mit dem Buben des Jahres 2001

TRIER. (dba) Korruption, Indiskretion, Manipulation und Kopulation: diese Begriffe prägten die erste Wahl zum Buben des Jahres. Und mitten im chaotischen Wahlgeschehen steckte natürlich die HAZ - hier der Bericht unseres Kabinenluders.

Das ist ja wie zu den besten Zeiten der Bayern! Ja, wer erinnert sich nicht noch gerne an die Maulwurfaffairen in der Münchner Nobelkabine, als sich Loddar und Klinsi gegenseitig die Ohren abbissen und anschließend jeder der erste sein wollte, der den Wortlaut der beiden Läppchen kauenden Kameraden der Presse überbrachte! Aber das ist heute ja leider vorbei ... Loddar kriecht bekanntlich vor seinem alten Herzog zu Kreuze, und Klinsi dient vor der WM-Kamera des ZDF als Dolmetscher aus dem Hochdeutschen - nein wirklich, wenn nicht Maulwurf, dann lieber Maulkorb, kann man da nur sagen. Und sich in die Provinz zurückziehen, wo noch echte Tabus gebrochen werden, z.B. bei Herbertis Buben! Kaum ist bei dem berühmt-berüchtigten Team, auch die Gelbe Gefahr genannt, die mit Spannung erwartete Wahl zum Buben des Jahres beendet, liegt der HAZ bereits eine handschriftliche Nachricht aus der Bubenkabine vor, in der die Stimmen ausgewertet wurden: und zwar mit sämtlichen abgegebenen Votings samt den zugehörigen persönlichen Begründungen! Uli Höhnisch wird schäumen! Der Datenschutz wird mit Füßen getreten! Und die HAZ kann sagen: ich bin dabei gewesen ...
Aber kommen wir zu den harten Fakten. Bube des Jahres ist -:? Ja, wenn das mal blos juristisch abgesichert wurde! Auf ihrer jüngst publizierten Autogrammkarte hat sie sich ja noch hinter einem männlichen Pseudonym versteckt (überaus undurchschaubar: Ailson), aber der HAZ ist natürlich nicht entgangen, welche Bübin hier im Busch steckt: Alison Rowlands! Der Bube des Jahres ist eine Bübin, und das gleich beim ersten Mal, dass diese Wahl durchgeführt wird... Aber so geht es in einer Welt, wo Qualität durch Quote ersetzt ist! Und wer ist auf der Strecke geblieben? Natürlich Marc Bubäcker, Torschützenkönig des vergangenen Turniers und Bube der ersten Stunde, dem nur zwei echte Fans die Treue gehalten haben.
Aber was sagt nun die Siegerin zu ihrer Wahl? Wir sprachen sie noch letzte Nacht auf ihrer großen Wahlparty: "Ich habe den Marc betrunken gemacht," sagt sie ganz offen, "damit er nicht kann die Stimmen nachzählen." Und das stimmt! Wir haben den Beweis (Foto)! Und dann hat sie ihn auch noch in die falsche Richtung geschickt! Überhaupt deutet alles darauf hin, dass hier eine böse Manipolation den Ausschlag im Geschlechterkampf gegeben hat. Laut der Wahlleitung (welche die eigens eingesetzte Wahlkommission de facto entmachtet hat) sind nämlich aufgrund netztechnischer Probleme (was immer das heißen mag) nur 9 Stimmen gewertet worden - Wahlbeobachter haben hingegen eine viel regere Wahlbeteiligung gemeldet und sprechen jetzt offen von Betrug.
Und wie lauten die abgegebenen Begründungen, mit denen Rowlands' bzw. Eilands' (wie sie auf einigen nach ihrer Hochzeit gedruckten Wahlbögen schon hieß) Unterstützer sich zu rechtfertigen suchten? ...weil sie "als einzige Bübin in diesem Jahr etwas gewonnen hat. Auch wenn es nur Herberti ist." Du liebe Güte! Dass sie den Herberti in einer Tombola gezogen hat, wussten wir ja noch gar nicht. Aber es wird noch besser: "Der Beste !!! Wir lieben Dich !!! Wir wollen ein Kind von dir !!!!![...]" Da soll sich einer einen Reim drauf machen (außerdem stimmt das Geschlecht hier nicht, trotz des irgendwie geschlechtsbezogenen Tenors der Begründung).

Und die entscheidende Stimme, die kurz vor Mitternacht die Wahl entschied: "Muss ich das begründen?!" Ja! Ja! wer denn sonst, wenn nicht wer die Wahl entscheidet! Das ist ja nicht nur ein Wahlbetrug, sondern auch noch ein richtig billiger!
Wie erfreulich lesen sich dagegen die sachlichen Kommentare der Wähler des wahren moralischen Siegers Marc: "weil er immer sehr gut fuer die Buben spielt und weil er immer beim wetten beim fussballgucken gegen Herbert und mich verliert." Von wem immer diese Begründung stammt, man kann sich als echter Fan nur anschließen. Etwas langatmig, aber nicht weniger einleuchtend diese Ausführungen: "1. Eigentlich wollte ich ja Alison wählen, weil sie für einen Buben die schönsten Boo... ähm Beine hat! 2. Kann ich mich aus Gründen der Pietät leider nicht selber wählen. 3. Spielt Marc doch etwas besser als ich! 4. Verliert er bei Fußballwetten immer gegen Alison oder mich! 5. Soll es bloß nicht dieser Uli werden, dann eher noch Volker! 6. Wenn nicht Marc, Alison, Volker oder ich, dann Leo, weil er IMMER den entscheidenden Pass spielt!" Nur wer mit "dieser Uli" gemeint ist, bleibt der HAZ verborgen, da konnte uns nicht einmal Kapitän Ulrich "Rasinho" Seibold, den wir umgehend gefragt haben, wirklich weiterhelfen. Von dem erwähnten Volker wird berichtet, dass er schneller getunnelt wurde als sein Schatten - vielleicht erinnert sich irgend ein Leser noch an ihn, der seinerzeit ja durchaus zu den besseren Buben gehörte, auch wenn das schon ein Weilchen her ist. Und der hier nur nebenbei gelobte Leo vermochte übrigens ebenfalls einen redlichen Anhänger für sich zu gewinnen, allerdings wohl nur einen aus dem feindlichen Ausland. "Weil der most valued player of the year!," so der unverständliche Beginn der Begründung, aber "einsatzfreudig ohne Ende und immer da, wenn man ihn braucht!" So isses.
Auch auf Teamchef Herbert fiel eine verirrte Stimme: "... weil er mich mitspielen läßt, obwohl ich noch weniger Fußball spielen kann als er." Das kann nur jemand behaupten, der am letzten Sonntag nicht zugeschaut hat! Aber die HAZ war wie immer dabei und sagt: nein, das letztere kann nun wirklich nicht sein... Zu den Kuriosa zu zählen sind auch die letzten beiden Stimmen. Welcher Bube durch sein Auftreten einen (vermutlich weiblichen) Fan zu diesem ersten Kommentar provoziert hat, müssen wir leider verschweigen, um nicht selbst vor dem Sittenrichter zu landen: "er hat die geilsten knie (schlabber), den besten tritt (schmacht) und den heißesten laufstil (nur djorkaeff ist besser). er ist ein seegen für die menschheit und eine offenbarung für den fußball! danke janes (mein freund ist aus leder)..." Und ebenfalls nicht zu erklären ist, weshalb der (zugegebenermaßen legendäre) Schiri eine Stimme erhalten hat, angeblich "weil nur er mit allen Mitteln für uns gekämpft hat (sogar mit illegalen) und wir das Achtelfinale mit ihm bestimmt gewonnen hätten (durch drei rote Karten für unsere Gegner)." Zwar hatte er ein hübsches gelbes Trikot an, aber das ist nun wirklich kein Grund!
Wie unser Informant mitteilte, ist die Preisverleihung der neugeschaffenen Bube-des-Jahres-Statue für den nächsten Championsleagueabend geplant, bei dem die Gewählte anwesend sein kann. Dass die Statue aus Pizzabrot mit gelber Tomatenpampe besteht, können wir an dieser Stelle noch nicht bestätigen, werden jedoch so bald wie möglich erste Fotos von ihr veröffentlichen. Allerdings ist davon auszugehen, dass es schon bald einstweilige Verfügungen gegen den Wahlleiter Seibold hageln wird - sobald erst wieder die ehrbare alte Wahlkommission (Herberti und Loddar) die Sache in den Händen hält, kann schließlich alles gleich ganz anders aussehen...

[nächste Woche im ‚Bericht aus dem Wahlstudio': Britney Spears mit einem Oscar ausgezeichnet! (für die beste männliche Rolle rückwärts)]

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