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Festrede Loddars zur Ehrung des Buben des Jahres 2001

Verehrter Vorstand, liebe Mitbuben, sehr geehrte Freunde und Gäste, vor allem aber liebe Frau Rowlands!

Ich bin kein Freund langer Reden. Als mir aber seitens des Vereins aufgetragen wurde, die Laudatio auf den 'Buben des Jahres 2001' zu halten - trotz einiger Irritationen bei der Stimmauszählung, üblen Verleumdungen und sportgerichtlichen Anfechtungen im Anschluß an die letztjährige Wahl, fiel dieser Titel mit überzeugender Mehrheit der abgegebenen Stimmen an Frau Alison Rowlands -, bin ich für ein paar Wochen in mich gegangen, um ein paar würdige und hoffentlich passende Worte für diesen festlichen Anlaß zu finden.
Kennengelernt haben die meisten von uns die Preisträgerin, als sie vor mittlerweile knapp zwei Jahren erstmals am Buben-Fußball teilgenommen hatte. Dieserzeit versuchte sie noch mit eher mäßigem Erfolg, ihre teils doch sehr abstrusen Thesen von frühneuzeitlichen Flohfrauen und Monstergeburten unter die Historiker der Trierer Universität zu streuen. Der Fußball war damals Nebensache, und eher aus Höflichkeit einem netten Gast gegenüber luden wir Frau Rowlands zu unserem Training ein, da unsere Fremdsprachenkenntnisse sicher nicht ausgereicht hätten, ihr auf sonst eine nette Art und Weise die Zeit zu vertreiben - ein vielfacher Trugschluß, wie sich bald herausstellen sollte...
Frauen auf 'unserem' Fußballfeld waren für uns Buben nichts Neues, schließlich hatten sich zuvor bereits andere Damen mit mehr oder weniger Erfolg - man denke nur an einen ausgerenkten Finger nach einem weiblichen Prachtschuß! - beim Bubenfußball versucht. Doch bei Frau Rowlands verhielt es sich anders, kam sie doch mit reichlich Erfahrung und Erfolgen aus der englischen Eastern Region Women's Football League, Premier Division zu uns.

Die bisher übliche Rücksichtnahme auf das vermeintlich 'schwache Geschlecht' war bald obsolet: Man trat Frau Rowlands wie jeden anderen Mitspieler auch - und wurde auch von ihr zurückgetreten.
Durch zunehmend private und immer weniger wissenschaftliche Verwicklungen wurden Rowlands' Aufenthalte dann häufiger und auch länger, so daß sie recht bald in den etablierten Kreis der echten und richtigen Buben - also auch als Schlechtwetter- und im-Winter-draußen-Spielerin! - aufstieg. Vermochte es der Verein, der dieserzeit finanziell ja nicht gerade auf den sichersten Füßen stand, zunächst, Frau Rowlands dauerhaft an die Mosel zu binden, tat die tragische Vermählung mit unserem Teamchef Herberti (ich spreche hier sicher im Sinne vieler anderer Buben!) ein übriges.
Als die erstmalige Wahl zum 'Buben des Jahres' für 2001 anstand, gab es sicher viele Favoriten - hier anwesende Dauerläufer, Hackentrickser, Torschützenkönige und Weltfußballer nicht ausgenommen. Und auch ohne hier näher auf die bedauerlichen Begleitumstände der Wahl einzugehen, bleibt doch sicher im Sinne aller Beteiligten festzuhalten, daß der Titel eine mehr als würdige Preisträgerin gefunden hat. Und - dieses persönliche Wort sei mir erlaubt - ich freue mich sehr über eben diesen Ausgang der Wahl und gratuliere hiermit von ganzem Herzen!
Im Namen des gesamten Vereins darf ich Ihnen, Frau Rowlands, hiermit die Auszeichnung in Form einer Urkunde überreichen, deren Wortlaut ich Ihnen allen zum Abschluß vortragen möchte.

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