Sie sagten, er käme von Kassel her,
und er spräche kein Wort.
Auf dem Sportplatz standen sie um ihn her
und begafften ihn dort.

Die einen raunten: "Er ist ein Star"
Die andern sagten: "Das ist nicht wahr?"
Und daß er sich doch zum Betze scher'.
"So verkauft ihn sofort, - so verkauft ihn sofort!" -

Sein Gang war langsam und träge, sein Knie war gebeugt.
"Kein Zweifel, dieser Irre ward vom Klinsi gezeugt."
Herberti reichte ihm einen Krug
Voll Mixery, der sog in einem Zug.
"Er trinkt nicht vom Geschirre, den hat das Karlsberg gesäugt!"

Burkhard, der mal einst unser Libero war,
Trat vor ihn hin, trotz böser Worte rings aus der Schar;
Er sprach zu ihm ganz ruhig, und
Der Stumme öffnete den Mund
Und stammelte die Worte: "Bin ein Bube".
Der Burkhard brachte ihn ins Haus, "Bin ein Bube!"

Die Brigitte wusch seine Mütze aus und
schnitt ihm das Haar.
Tribbeln lehrte der Burkhard ihn,
Schießen und tunneln und es schien,
Was man ihn lehrte, nahm er in sich auf, nur: wie langsam er war!

Zur Uni gehörte dereinst noch das Tarforster Feld,
Uli und Ma, sie standen zu zweit, liefen für kein Geld der Welt;
Die andern schwitzten und rannten ungemein,
Schossen so manche Tore rein,
Den Herberti vermaledeit, weil er sie alle so quält.

Ein Wintertag, der Schnee lag frisch, es war Januar.
Herberti rief uns: "Kommt auf'n Platz, der Trainer ist da!"
Der Marc sagte: "Oh, Würstchen vom Grill",
Die andern wissen gar nicht, was Marc eigentlich will,
Herberti fragte mürrisch: "Wo bleibt Uli?"

Wir suchten, und wir fanden ihn auf dem Fußballerfeld,
Der Neuschnee wehte über ihn, sein Gesicht war entstellt.
Die Augen angstvoll aufgerissen,
Die Luft vom Stöhnen ward zerrissen.
Verschossen hat den Ball, dort am Tarforster Feld!

Der Herberti unser Trainerstar, war den Tränen nah!
"Schmeiß' ihn doch raus", sagte der Herr Looddar.
Das Tarforster Feld liegt lang schon brach,
Nur manchmal schrei'n mir noch Buben nach,
Dann streu' ich ein paar Bälle auf den Platz, für Uli.