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BLIND-Zeitung vom 22. Juni 2000

HerrBerti neuer Bundestrainer

Thomas Agricola wird Nachfolger von Egidius Braun

TRIER. (sfb) Nach dem blamablen Ausscheiden der deutschen Fußballnationalmannschaft bei der Europameisterschaft am gestrigen Abend (0:6 gegen Portugal) hat der DFB jetzt den viel zitierten radikalen Schnitt vollzogen. "Sir" Erich Ribbeck wurde seines Adelsstandes enthoben und zog sich ins Havelland zurück. Der neue Bundestrainer heißt HerrBerti Eiden.
Nach anfänglichem Zögern - er verhandelte noch mit dem englischen Fußballverband, der ihn nach dem ebenso katastrophalen Ausscheiden seiner Auswahl (2:5 gegen Rumänien) als Teamchef verpflichten wollte - gab HerrBerti dem DFB gestern seine Zustimmung. In der nach dem Schlußpfiff einberufenen Pressekonferenz stellte Eiden jedoch Bedingungen. Er werde gewisse Elemente in der Mannschaft, die ihn als Vaterlandsverräter verunglimpft hätten, nicht mehr dulden. Das erste prominente Opfer ist der Innenverteidiger "Katsche" Kreutz. Eiden: "Der hat doch zwei Linke-Füße und kann noch nicht mal geradeaus laufen." Auch von dem "jungen Gemüse" werde man sich trennen müssen.

Namen wollte der neue Trainer zwar nicht nennen, doch deutet alles darauf hin, daß Spieler wie Deissler, Ramelow oder Ballack nicht mehr ins Konzept passen. Vielmehr setze er auf die Erfahrung bewährter Kräfte. Schließlich sei wesentlicher Bestandteil des Neuanfangs, daß der Trainer jünger sei als die meisten Spieler. Lothar Matthäus (54) ließ verlauten: "Ich bin bereit!"
Auch die Ägide von DFB-Präsident Braun hat ein Ende gefunden. Er übernimmt den freigewordenen Job als Hausmeister im nun leerstehenden Big-Brother-Bunker. Seine Nachfolge als Verbandschef wird der affärenumwitterte Thomas Agricola antreten. Als Präsident des Skandalclubs HerrBertis Buben bringt er, ebenso wie der neue Bundestrainer, reichlich Erfahrung im Umgang mit leeren Vereinskassen, verzogenen Profis und einer geifernden Pressemeute mit und galt daher auch dem DFB als erste Wahl. Nach dem desaströsen Abgang der deutschen Kicker in Rotterdam hat mit diesen Neuverpflichtungen für den deutschen Fußball nun endgültig die Stunde der Nullen geschlagen.

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