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HAZ vom 7. Mai 2004

Herbertis Buben goes Afrika

Ulibert als Erfolgscoach etabliert - jetzt vor Wechsel zum Hochschulmeister?

Herbertis Buben haben zum dritten mal in Folge ein Halbfinale erreicht und sich damit als konstante Treppchenmannschaft an der Unispitze festgesetzt. "Jetzt fehlt uns nur noch ein großer Titel", sagte Ulibert der HAZ. Doch ob er ihn mit den Buben erringen wird, steht in den Sternen. Denn schon wird der Coach, der dem Team den Erfolg zurück brachte, mit den zahlungskräftigen Juristen vom Hochschulmeister in Verbindung gebracht.

Trier, 4. Mai. (dpd). Als besonderen taktischen Schachzug schob Ulibert schon vor dem Turnier jedem der favorisierten Teams einen oder mehrere Buben unter, um am Ende zumindest teilweise am Turniersieg teilzuhaben. So spielten Alex und Ma im Team China, Gatien im Afromix und André im Saunaclub Madelaine. Und die Rechnung ging tatsächlich auf: Zwar spielten die so gestärkten Mannschaften sämtlich in der Hammergruppe A, konnten sich auf den vier ersten Plätzen jedoch alle für das Viertelfinale qualifizieren.
Für die im eigentlichen Team verblieben Buben, die zwar ohne Stars, aber perfekt vorbereitet und kämpferisch wie taktisch optimal eingestellt ins den Wettkampf gingen, standen zunächst die Spiele gegen die beiden schwersten Gegner auf dem Programm. Gegen den Saunaclub gelang ein sicheres 0:0, nicht zuletzt dank Ulibert im Tor und Abwehrchef Saar-Alex, der kurzfristig von der Saarlandauswahl ausgeliehen werden konnte. In der Partie gegen Afromix wurde Ulibert allerdings per ungewohnt undiktatorischem Mehrheitsbeschluss vom Torwart- zum Spielertrainer umfunktioniert, was auch prompt zu einem fatalen Missverständnis zwischen dem neuen Keeper Christian und Matthias führte, der einen Kopfball im eigenen Tor versenkte: Endstand 0:2.
Die konterstarken Brave Hearts, deren Torwart dem Bubensturm große Mühe machte, beim Torschuss ernst zu bleiben, konnten mit einer neuen Offensivtaktik 3:0 bezwungen werden, wobei Stephan ein sehenswerter Treffer von der Seitenauslinie gelang. Und auch die glücklosen Bang Boom Bang standen beim 3:1-Sieg der Buben auf verlorenem Pfosten.
Um Platz 3 und die Vermeidung des Hochschulmeisters als Endrundengegner ging es gegen das zuvor punktgleiche Team China. Matchwinner beim 2:1 war einmal mehr Manndecker und Windschattenpirat Alex,

der sein Opfer Tunnel-Ma nur ein einziges Mal zum Torschuss (und leider auch -erfolg) kommen ließ.
Als umso tragischer ist zu bewerten, dass sich Alex nach diesem Spiel im Glauben verabschiedete, mit der Mannschaft ausgeschieden zu sein, was allerdings nicht auf die schlechte Organisation des Teamchefs, sondern allein auf die des Turnier zurückzuführen ist (wobei Alex zuvor noch für eine halbe Portion Afrohuhn den vollen Preis zahlen musste). Da mittlerweile jedoch Martin sein Kaffetrinken beendet und die Fäden im Mittelfeld in der Hand hatte und auch Stephan aus der Dusche zurückverpflichtet werden konnte, spielten die Buben ihr Viertelfinale nicht nur in Komplettbesetzung, sondern boten auch ihre beste Leistung im Turnier. Ein 2:0 ohne eine ernsthafte Torchance des Gegners zuzulassen, und zudem wieder einmal ein schöner Winkelfernschuss von Stephan ließen den Zuschauer in Freudentränen ausbrechen.
Im Halbfinale gegen die bis dato ohne Gegentor gebliebenen Afromix gelang die erhoffte Revanche zumindest fast, aber da die zahlreichen Möglichkeiten in der Anfangsphase des Spiels nicht genutzt wurden, stand am Ende nur ein 1:3 zu Buche - immerhin mit der Ehre verbunden, dass Viet als einziger den afrikanischen Torwarthünen bezwungen hatte. Mit jeweils vier Treffern bewiesen sich Stephan und Viet überhaupt als das beste Sturmduo der Liga. Wenn Viet nicht Vietnamese und Stephan nicht Gladbacher wäre, könnten sie sich jetzt vermutlich Hoffnungen auf einen Anruf von Rudi machen.
Und was ist nun mit Uliberts Wechsel zum Hochschulmeister? "Ach was," sagte uns Ulibert, "da ist doch Krawattenpflicht bei denen. Das ist viel Gekreysche um Nix. Und wie hat Rummenigge neulich gesagt: mit den Buben einmal Dritter zu werden ist eine größere Leistung als mit Bayern dreimal Meister."

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